Das Kühlmittel ist ein essenzieller Bestandteil des Motorsystems, da es hilft, die Temperatur des Motors zu regulieren und eine Überhitzung zu vermeiden. Doch wann und wie sollten Sie das Kühlmittel wechseln? Welche Arten gibt es, und können diese gemischt werden?
Mit der Zeit verliert das Kühlmittel seine schützenden Eigenschaften. Die in der Flüssigkeit enthaltenen Additive, die vor Korrosion und Ablagerungen schützen, bauen sich ab, wodurch die Kühlfähigkeit nachlässt. Zudem kann altes Kühlmittel durch Schmutzpartikel oder Rost verunreinigt werden. Ein rechtzeitiger Wechsel verhindert Motorschäden und stellt sicher, dass der Motor optimal gekühlt wird.
Die Wechselintervalle variieren je nach Fahrzeugmodell und Hersteller. Im Allgemeinen wird ein Wechsel alle 3 bis 5 Jahre oder nach 50.000 bis 100.000 km empfohlen. Es ist ratsam, das Wartungshandbuch Ihres Fahrzeugs zu konsultieren, um genaue Angaben zu erhalten. Wer viel im Stop-and-Go-Verkehr unterwegs ist oder häufig Anhänger zieht, sollte das Kühlmittel eventuell früher erneuern.
Nicht jedes Kühlmittel ist für jeden Motor geeignet. Grundsätzlich unterscheiden sich Kühlmittel in ihrer chemischen Zusammensetzung. Die wichtigsten Typen sind:
Enthält Silikate und eignet sich für ältere Fahrzeuge. Dieses Kühlmittel bietet einen schnellen Korrosionsschutz, muss jedoch häufiger gewechselt werden.
Diese Variante ist silikatfrei und basiert auf organischen Säuren (OAT-Technologie). Sie bietet einen länger anhaltenden Schutz und eignet sich für moderne Motoren.
Umweltfreundlicher als G12, da es Glycerin enthält. Es bietet ähnliche Eigenschaften wie G12+ und ist in vielen modernen Fahrzeugen zu finden.
Nein, Sie sollten unterschiedliche Kühlmitteltypen niemals mischen. Durch die chemischen Reaktionen zwischen verschiedenen Additiven kann es zu Ablagerungen oder sogar zur Verklumpung im Kühlsystem kommen. Dies kann die Kühlleistung beeinträchtigen und langfristig teure Schäden verursachen.
Falls Sie versehentlich verschiedene Kühlmitteltypen vermischt haben, sollten Sie das gesamte System umgehend spülen und mit neuem, herstellerkonformen Kühlmittel befüllen. Dabei gehen Sie wie folgt vor:
Lassen Sie den Motor abkühlen.
Lassen Sie das alte Kühlmittel über den Ablasshahn oder durch das Abziehen eines unteren Schlauchs ab.
Spülen Sie das Kühlsystem mit destilliertem Wasser, um Rückstände zu entfernen.
Befüllen Sie das System mit dem korrekten Kühlmittel.
Starten Sie den Motor und lösen Sie Luftblasen aus dem System, indem Sie den Kühlerdeckel kurzzeitig offen lassen.
Überprüfen Sie nach einer kurzen Fahrt erneut den Füllstand und füllen Sie gegebenenfalls nach.
Wer das Kühlmittel selbst wechseln möchte, sollte folgende Schritte beachten:
Ein Wechsel sollte niemals bei heißem Motor erfolgen, da das heiße Kühlmittel schwere Verbrennungen verursachen kann.
Falls notwendig, verwenden Sie eine Hebebühne oder Unterstellböcke, um einen besseren Zugang zu erhalten.
Lassen Sie das alte Kühlmittel in einem geeigneten Behälter auffangen.
Falls erforderlich, mit destilliertem Wasser durchspülen, um Rückstände zu entfernen.
Beachten Sie die richtige Mischung aus Frostschutzmittel und Wasser (meist 50:50). Verwenden Sie kein Leitungswasser, da es Kalk und andere Verunreinigungen enthalten kann.
Lassen Sie den Motor laufen und betätigen Sie die Heizung, um sicherzustellen, dass keine Luftblasen im System verbleiben.
Kontrollieren Sie nach einigen Fahrten den Kühlmittelstand und füllen Sie falls nötig nach.
Der Kühlmittelstand sollte ausschließlich bei kaltem Motor überprüft und gegebenenfalls nachgefüllt werden. Ist der Motor warm oder gerade gelaufen, steht das Kühlsystem unter Druck. Das Öffnen des Ausgleichsbehälters kann in diesem Fall zu schweren Verbrennungen führen. Zudem kann das plötzliche Einfüllen von kalter Kühlflüssigkeit in einen heißen Motor Spannungen im Material verursachen, was zu Rissen führen kann.
Der Kühlmittelbehälter, meist aus weißem oder transparentem Kunststoff, ist leicht an einem Warnsymbol mit dem Hinweis „Vorsicht Verbrühungsgefahr“ zu erkennen. An seiner Seite befinden sich Markierungen für „Max“ (Maximum) und „Min“ (Minimum). Befindet sich der Motor im kalten Zustand, sollte der Kühlmittelstand innerhalb dieser Markierungen liegen.
Liegt der Stand über dem Maximum, sollte das Fahrzeug in einer Werkstatt überprüft werden. Ist er hingegen unterhalb des Minimums, besteht die Möglichkeit eines Lecks im Kühlsystem. Anzeichen dafür sind beispielsweise Pfützen unter dem Fahrzeug. Sinkt der Flüssigkeitsstand trotz Nachfüllens erneut innerhalb kurzer Zeit, deutet dies auf einen Defekt hin, der dringend behoben werden sollte.
Die Kosten für den Wechsel des Kühlmittels variieren je nach Fahrzeugmodell, Werkstatt und Region. Ein durchschnittlicher Kühlmittelwechsel in einer freien Werkstatt kostet etwa 100 bis 200 Euro, je nach benötigter Menge und Art des Kühlmittels.
Zum Beispiel kostet der Wechsel des Kühlmittels (9 Liter) für einen Audi A4 B7 in einer freien Werkstatt etwa 170 Euro. In Vertragswerkstätten können die Kosten höher ausfallen, da hier oft Original-Kühlmittel des Herstellers verwendet wird und die Arbeitskosten meist höher sind. Wer den Wechsel selbst durchführt, spart die Arbeitskosten und muss lediglich die Materialkosten tragen.
Die Preise für Kühlmittel variieren je nach Marke, Typ und Gebindegröße. Hier einige durchschnittliche Preise:
G11 (blau/grün): ca. 5–10 Euro pro Liter
G12/G12+ (rot/lila): ca. 8–15 Euro pro Liter
G13 (violett/rosa): ca. 10–20 Euro pro Liter
Ein 5-Liter-Kanister kostet je nach Qualität zwischen 25 und 80 Euro. Herstellerempfehlungen sollten beachtet werden, da einige Fahrzeuge spezielle Freigaben für bestimmte Kühlmittel haben. Hochwertige oder speziell für bestimmte Marken entwickelte Kühlmittel können teurer sein.
Regelmäßige Sichtkontrolle: Überprüfen Sie den Kühlmittelstand mindestens einmal im Monat.
Leckagen vermeiden: Falls Sie feststellen, dass Kühlmittelstände oft sinken, könnte es auf ein Leck hindeuten.
Frostschutz im Winter: Stellen Sie sicher, dass die Mischung aus Wasser und Kühlmittel den richtigen Frostschutzwert hat (bis mindestens -25 °C).
Schläuche und Kühler inspizieren: Risse oder poröse Stellen können zu Undichtigkeiten führen.
Vorsicht beim Nachfüllen: Immer nur herstellerkonformes Kühlmittel verwenden.
Der regelmäßige Wechsel des Kühlmittels ist essenziell für eine zuverlässige Motorkühlung und beugt teuren Schäden vor. Wichtig ist, das richtige Kühlmittel zu verwenden und keine unterschiedlichen Typen zu mischen. Wer sich unsicher ist oder Probleme mit dem Kühlsystem feststellt, sollte einen Fachmann zu Rate ziehen. Durch eine gewissenhafte Wartung bleibt Ihr Fahrzeug in bestem Zustand und lässt Sie nicht im Stich.
Nein, normales Leitungswasser enthält Kalk und andere Stoffe, die das Kühlsystem beschädigen können. Verwenden Sie nur destilliertes Wasser oder fertige Kühlmittelmischungen.
Ein sinkender Kühlmittelstand, Pfützen unter dem Auto oder eine steigende Motortemperatur können auf ein Leck hindeuten.
Ein zu hoher Kühlmittelstand kann zu Überdruck führen und möglicherweise Dichtungen oder Schläuche beschädigen. Lassen Sie überschüssiges Kühlmittel ab.
Sehr gefährlich! Der Behälter steht unter Druck, heißer Dampf und Flüssigkeit können schwere Verbrühungen verursachen. Warten Sie, bis der Motor vollständig abgekühlt ist.
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